Wer finanzierte Hitler und die NSDAP?
Ohne Geld
keine Revolution, ohne Geld kein Hitler. Wer gab
der NSDAP soviel Geld, daß sie
innerhalb von zehn Jahren aus dem Nichts
an
die Macht kommen
konnte? Unsere Spurensuche
zeigt: Niemand spendete Hitler
aus Idealismus Geld. Jeder sah in ihm einfach ein Mittel zum eigenen Zweck. Eine
Rezension über das Buch "Der finanzierte Aufstieg des Adolf H." von
Wolfgang Zdral. Bevor wir Hitlers weiteren Aufstieg zur Macht weiterverfolgen, gehen wir hier der Frage nach, wer seine Geldgeber waren. Denn Geld ist das Benzin, nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Weltpolitik. Zu Recht kommentiert das Ministerium des Äußeren im Jahre 1923 über die Nazis: "Wie zum Krieg, so gehört zur Revolution erstens Geld, zweitens Geld, drittens Geld. Ohne Geld keine Revolution." : Als Adolf Hitler im Herbst 1919 erstmals zur NSDAP stößt, befinden sich in der Parteikasse gerade mal 7 Mark und 50 Pfennig. "Das war ja eine Vereinsmeierei allerärgster Art", erinnert sich Hitler. "Außer einigen Leitsätzen war nichts vorhanden, kein Programm, kein Flugblatt, überhaupt nichts Gedrucktes, keine Mitgliedskarten, ja nicht einmal ein armseliger Stempel."1 Hitler bemüht sich um zusätzliches Geld, doch das ist eine frustrierende Arbeit, welche die Parteikasse nach großen Anstrengungen auch nur mit lächerlich geringen 700 Reichsmark füllt. Die politische Existenz der NSDAP steht denn auch mehr als einmal in Frage: Nach dem mißglückten Hitler-Putsch im Herbst 1923 wandert der NS-Chef ins Gefängnis, die Partei wird bis 1925 verboten und die Regierung beschlagnahmt das Vermögen. "Bis zu den ersten Reichstagswahlen mit NSDAP-Beteiligung bleibt die Basis wackelig", schreibt Wolfgang Zdral in seinem Buch "Der finanzierte Aufstieg des Adolf H.". Im Januar 1928 berichtet die Münchner Polizei: "Die von Hi tler immer wieder behaupteten Fortschritte der nationalsozialistischen Bewegung treffen besonders für Bayern nicht zu. In Wirklichkeit ist das Interesse an der Bewegung sowohl auf dem Lande als auch in München im Abflauen begriffen. Sektionsversammlungen, an denen im Jahre 1926 noch 3.000 bis 4.000 Personen teilnahmen, sind nur mehr von höchstens 60 his 80 Mitgliedern besucht."2 Auch das Votum der deutschen Wähler am 20. Mai 1928 fällt für die Nationalsozialisten enttäuschend aus: Nur zwölf Abgeordnete dürfen in den Reichstag einziehen - von Erfolg kann da noch keine Rede sein. Dies ändert sich erst mit der Wahl vom 14. September 1930, bei der die NSDAP 107 Mandate erzielt. Zdral: "Eine absolute Mehrheit schafft Hitler bis zu seiner Machtübernahme nie; 37 Prozent der Stimmen bleiben sein bestes Ergebnis." Es war also keineswegs ein unaufhaltbarer Aufstieg, durch den Hitler an die Macht kam. Um das Jahr 1928 hätte die NSDAP genau so gut wieder untergehen können - wenn da nicht auf einmal beträchtliche Parteispenden gewesen wären, die Hitler die Mittel für gewaltige Propagandaschlachten lieferten. Dieser Artikel soll der Frage nachgehen, wer Hitler und der NSDAP wann wieviel Geld aus welchen Gründen gegeben hat - wenn auch diese Frage nicht endgültig zu beantworten ist, da viele Dokumente "verschollen" und manche Quellen nicht über alle Zweifel erhaben sind.
Die ersten Geldgeber Hitlers Bei Hitler ist beides der Fall. Das Geld fließt überreichlich und reicht doch oft nicht aus. "Selbst die engsten Getreuen Hitlers leiden unter den maßlosen Ansprüchen des Chefs", schreibt Wolfgang Zdral in "Der finanzierte Aufstieg des Adolf H.". Joseph Goebbels nach der Eröffnung der Berliner NS-Dependance: "Die Finanzlage war katastrophal. Der Gau-Berlin besaß damals nichts als Schulden. ( ... ) Keiner will uns Kredit geben. Wenn man die Macht hat, kann man Geld genug bekommen, aber dann braucht man es nicht mehr. Hat man die Macht nicht, dann bedarf man des Geldes, aber dann bekommt man es nicht."
Zwar stellen die Behörden nach Hitlers
Putschversuch im Jahre 1923 fest, dass die
Deshalb ist es gerechtfertigt, daß man den Spuren des Geldes folgt und fragt: Welche Kreise haben Hitler langsam, aber sicher zur Macht verholfen? Gab es einen Augenblick, wo man ihn durch Entzug von Spenden hätte stoppen können? Oder war er nur eine willkommene Figur im Schachspiel der wirklich Einflußreichen? In einem Spiel, bei dem die Regeln von unsichtbaren Spielern gemacht werden? Dichter, Gönner, Magier - Dietrich Eckart 1920 Der Schriftsteller Dietrich Eckart (Bild links), ein depressiver morphium- und alkoholsüchtiger Frauenhasser, jener Mann, der nach Hitlers eigenem Bekunden die größte Bedeutung für seinen Lebensweg hatte, weiht den jungen Revolutionär nicht nur in schwarzmagische Riten ein, sondern öffnet ihm auch finanziell immer wieder Türen. Zu seinen frühesten Gönnern gehört das Ehepaar Edwin und Helene Bechstein, Miteigentümer der berühmten Pianofabrik C. Bechstein. Helene Bechstein nimmt den jungen Hitler unter ihre Fittiche, bringt ihm Benehmen bei und die richtige Art, sich zu kleiden. Immer wieder gibt sie ihm Geld; einmal die stolze Summe von 45.000 Mark als Darlehen, die er in gegenseitigem Einverständnis aber nie zurückzahlt. Sie überlässt ihm auch wertvolle Kunstgegenstände, die Hitler als Sicherheit einsetzt, wenn er Kredite braucht. Eckart leiht Hitler ebenfalls Geld, beispielsweise, als dieser im Herbst 1922 zwei Lastkraftwagen kauft. Bild links: Sie alle ermöglichten Hitlers Aufstieg zur Macht mit der Leistung oder Vermittlung teils erheblichen Geldspenden. Gegen den Uhrzeigersinn von links oben: John Pierpont Morgan, amerikanischer Bankier; adlige Exil-Russen, welche das Zarenreich (Flagge) wiederherstellen wollten; Dr. Max Erwin von Scheubner-Richter; Kurt Lüdecke; Benito Mussolini; Emil Kirdorf; John D. Rockefeller; Frankreich; Stahlbaron Fritz Thyssen; Henry Ford, US-Autokönig; Dietrich Eckart Hitler erkennt bald, dass er eine Propagandawaffe benötigt. So nutzt er Ende 1920/Anfang 1921 die Gelegenheit und kauft die in finanzielle Schräglage geratene Zeitung Der Völkische Beobachter. Eckart ist es, der die zwei dafür notwendigen Kredite von knapp 120.000 Mark auftreibt. Mit der Zeitung beginnen die Finanzkrisen aber erst richtig, und Eckart muß immer wieder einspringen, um auf seine unnachahmliche Art neuerliche Gelder aufzutreiben - manchmal buchstäblich in letzter Minute vor dem Ruin. Auch an die Leser wird appelliert, mit Spenden ihr Blatt am Leben zu erhalten. Im Mai 1922 erhält der junge, noch weitgehend unbekannte Hitler die erste Gelegenheit, außerhalb Bayerns vor den Reichen und Mächtigen zu reden. Dem National-Club von Berlin gehören Bankiers, Großgrundbesitzer, Offiziere und Professoren an. Hitler ist erfolgreich: Ernst von Borsig, Besitzer einer Lokomotivfabrik, wird ihn künftig unterstützen und bei anderen Industriellen für ihn Werbung machen. Dieser Umstand wird übrigens auf den Seiten von borsig in der Biographie von Ernst von Borsig diskret verschwiegen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass der älteste Sohn Karl ein glühender Nazihasser und der jüngste Sohn Ernst, Beteiligter am Widerstand gegen Hitler im Kreisauer Kreis war. Der Geschäftsführer einer Münchner Malzkaffeefirma, Hermann Aust, arrangiert daraufhin mehrere Treffen Hitlers mit bayerischen Industriellen. Diese sind beeindruckt und zücken die Geldbörse. Ein Vorarlberger Freund von Dietrich Eckart namens Gansser reist 1923 in die Schweiz und geht die dortigen gut situierten Bürger um Spenden für Hitler an. Hitler wird zu Vorträgen eingeladen und reist mit einem Gesamthonorar von 33.000 Schweizer Franken (zu Inflationszeiten waren ausländische Devisen ein Mehrfaches wert) nach Hause. Dietrich Eckart legt auch den Grundstein für einen weiteren Auslandskontakt, der die begehrten Fremdwährungen einbringt. 1919 lernt er Warren C. Anderson kennen, der als Europa-Präsident des amerikanischen Autoproduzenten Ford arbeitet. Konzernchef Henry Fords Abneigung gegen die Juden ist weit herum bekannt; sie geht soweit, daß er sogar ein Buch mit dem Titel "The International Jew" schreibt, in welchem er den Juden die Schuld an der Misere in Wirtschaft und Politik gibt. Eckart nutzt seinen Kontaktmann zu Ford, und tatsächlich überweist der Autoindustrielle bald darauf Gelder an Hitler und seine Partei. Der bekennende Antisemit Henry Ford unterstützt Hitler - 1920
Henry
war das älteste von insgesamt sechs Kindern. Er konnte nur Dorfschulen
besuchen, so erhielt Ford nur eine geringe Bildung. Als Kind war er sehr
interessiert an mechanischen Einzelheiten und verbrachte im Alter von zwölf
Jahren viel Zeit in seinem Werkraum, den er selbst eingerichtet hatte. Mit fünfzehn
Jahren hatte er bereits seinen ersten Verbrennungsmotor gebaut.
Henry Ford war auch der Herausgeber antisemitischer Schriften wie das Buch
"Der internationale Jude – Ein Weltproblem", eine Zusammenfassung
von Artikeln, die 1920 bis 1922 in seiner Haus-Postille, dem "Dearborn
Independent", veröffentlicht wurden. Auch wurde mit seiner finanziellen
Unterstützung das Pamphlet, "Die Protokolle der Weisen von Zion" in
viele Sprachen übersetzt und weltweit verbreitet. Diese Schrift wurden bisher
von nahezu allen Geschichtsforschern als Fälschung bezeichnet.
Ein Bild von Henry Ford hing im Münchner Hauptquartier der NSDAP. Weiterhin überwies
die Ford-Werke AG jährlich 50.000 RM als Geburtstagsgeschenk auf Hitlers
Privatkonto beim Kölner Bankhaus J. H. Stein. Inhaber der Stein Bank war der
anglophile (dem englischsprachigen zugeneigt) Kurt Freiherr von Schröder, der auch dem „Freundeskreis des
Reichsführers SS“ ein Konto einrichtete. Nicht umsonst wurde Henry Ford von Hitler mit dem Großkreuz des Deutschen Adlerordens ausgezeichnet, die höchste Auszeichnung, die Nazi-Deutschland an Ausländer zu vergeben hatte.
Die Ford Motor Company war beteiligt am Aufbau der deutschen Streitkräfte vor
dem Zweiten Weltkrieg. 1938 wurde beispielsweise ein Fertigungswerk in Berlin in
Betrieb genommen, dessen einzige Aufgabe es war, LKWs für die deutsche
Wehrmacht herzustellen. Ford produzierte insgesamt 78.000 LKW und 14.000
Kettenfahrzeuge für die Wehrmacht. Die
Ford-Werke wurden bis Ende 1944 von der alliierten Bombardierung verschont und
dann auch nur wenig beschädigt. In den Ford-Werken wurden auch Zwangsarbeiter
eingesetzt, die man für vier Reichsmark pro Tag von der SS auslieh. 32
Dr. Max Erwin Richter, ein Pseudoadliger mit
Revolutionärsblut - 1920
Ein weiterer früher Gönner und Geldeintreiber Hitlers ist der Baltendeutsche
Dr. Max Erwin Richter (Bild links), der sich seit der Heirat mit der 29 Jahre
älteren Adligen Mathilde fortan "von Scheubner-Richter" nennt. Er hat Hitler im Oktober
1920 kennen gelernt und ist geradezu ein Genie
im Beschaffen von Geldmitteln. Von Scheubner-Richter wird beim Hitler-Putsch 1923 in München
erschossen. Wie wichtig er für Hitler war, mag
dessen Aussage erhellen: "Alle sind ersetzbar,
nur einer nicht: Scheubner-Richter!"
Diese Anerkennung hatte sich der Balte
durch sein Anzapfen von Finanzquellen bei
russischen Zarenfreunden und in rechtsradikalen Kreisen um General Erich Ludendorff
erworben. Scheubner-Richter ist es auch, der
das erste Treffen zwischen Hitler und seinem
späteren Gönner, dem Konzernerben Fritz
Thyssen arrangiert.
Scheubner-Richter macht sich bei den in
Deutschland lebenden rechtsradikalen adligen und reichen
Exilrussen beliebt, indem er sie organisiert
und zu Treffen einlädt. Diese Exilrussen sind in der Regel russische
Rechtsradikale, die vor der Machtübernahme der russischen kommunistischen
Bolschewiki 1917, der russischen Oktoberrevolution, geflohen sind. Zur
Geldbeschaffung gründete er zwei
gemeinnützige Organisationen, weil man
solchen leichter spendet als
Privatleuten. Zudem setzt er
damalige Prominente als
Galionsfiguren ein - beispielsweise den bayerischen Aristokraten Freiherr Theodor von
Cramer-Klett, Vertreter des
Vatikans in Bayern und
glühender Faschist.
Ferner
Großfürstin Viktoria Fedorowna, deren Gatte Kirill Ansprüche auf den Zarenthron
erhebt, und den einflußreichen
General Vasilij Biskupsij, der
vor der Oktoberrevolution einer der jüngsten Generäle der
russischen Armee gewesen ist. Diesem ist klar, daß Lenin & Co. sich nur
mit Waffengewalt aus seinem Heimatland vertreiben lassen, und daher zeigt er sich willig, jenen deutschen Politiker zu unterstützen, der
sich als Bolschewisten-Hasser hervortut und
in einer kommunistisch-jüdischen Weltverschwörung den Quell allen Übels sieht.
Die Höhe des geflossenen Geldes beschreibt
Biskupsij 1935 rückblickend in einem Bericht
an Heinrich Himmler als eine "geradezu horrende Summe"; zusätzlich hat die Großfürstin
Viktoria "aus dem Verkauf ihrer Juwelen"
bedeutende Beträge zur Verfügung gestellt. In
einem Brief vom Jahr 1939 beziffert der General
die damals gewährte Finanzhilfe auf eine halbe
Million Goldmark - für damalige Verhältnisse
wahrlich ein fürstliches Vermögen, kostete
doch ein Haus nur ein paar tausend Mark!3
General Biskupskij läßt auch seine Beziehungen
nach Paris spielen und zapft den dort ansässigen Rußländischen Kommerz-, Industrie- und
Handelsverband an. Die Spenden fließen, denn
Mitglieder der Organisation sind die Unternehmer und Erdölmagnaten Denisov, Nobel und
Gukasof, die aus dem russischen Zusammenbruch große Summen gerettet haben.4 Der
General ist bei den reichen Ölmagnaten beliebt, da
er nach seiner Flucht aus Russland mit Armeefreunden abenteuerliche Pläne geschmiedet
hat, um die verlorengegangenen Erdölfelder im
Kaukasus zurückzuerobern. "Solche Sirenengesänge hören die Unternehmer gern - die ferne
Hoffnung auf diese Besitztümer öffnet ihre
Brieftaschen", schreibt Wolfgang Zdral.
Der Playboy Kurt Lüdecke betritt die Bühne - 1922
Zu den frühesten Finanziers Hitlers gehört
auch ein dubioser Playboy und Abenteurer
namens Kurt Lüdecke (Bild links mit Hitler). Der gewissen- und
orientierungslose Lüdecke erlebt Hitler zum
ersten Mal im August 1922, da dieser vom Rednerpult aus über den "jüdischen Bolschewismus" herzieht. Lüdecke erinnert sich schwärmerisch an den nur ein Jahr älteren Hitler: "Ich
vergaß alles um mich herum, außer diesen
Mann. Er schien ein anderer Luther zu sein. Ich
wußte, meine Suche hatte ein Ende. Ich hatte
mich selbst gefunden, meinen Führer und mein Ziel."5 In den kommenden Jahren wird Lüdecke
für Hitler Kontakte zu einflußreichen Persönlichkeiten vermitteln und pflegen und - vor
allem - Geld herbeischaffen.
Lüdecke selbst ist auf äußerst zweifelhafte
Weise zu Vermögen gekommen: Erst ließ er
sich von reichen Damen aushalten, später dann
entdeckte er homosexuellen Sex mit anschließender Erpressung als lukrative Geldquelle.
Damals stand Homosexualität noch unter Strafe,
und seine "Partner" aus der besseren Gesellschaft bezahlten lieber, als daß sie sich öffentlicher Schande und Ächtung ausgesetzt hätten.
Später reist Lüdecke durch die Welt, um da und
dort ein möglichst lukratives Geschäft abzuschließen und erwirbt sich so in kurzer Zeit ein
riesiges Vermögen von einer halben bis einer
Million Mark, das er inflationssicher im Ausland anlegt.
Kleiner Zwischeneinwurf
Sowohl der Schriftsteller Dietrich Eckart als auch der
umtriebige Kurt Lüdecke waren homosexuell. Der Bremer Historiker Lothar Machtan
schrieb ein Buch, in dem er die Behauptung aufstellte, Hitler sei ebenfalls
homosexuell gewesen. Unter anderem soll es Hinweise darauf gegeben haben, dass Hitler
im Ersten Weltkrieg deshalb nicht befördert worden sei, weil ein Kriegsgericht ihn einer
homosexuellen Beziehung zu einem Offizier überführt habe. 33
34 35
Auch gibt es immer wieder Hinweise darauf, dass Hitler selber
jüdische Vorfahren hatte und einer inzestösen Verbindung entstamme, die er
sorgsam zu verbergen suchte. Hierzu ist zu sagen, dass Hitlers Großmutter Anna Schickelgruber
über 14 Jahre lang Alimente ihres jüdischen Dienstherrn Frankenberger erhalten
hatte. Das heißt, der Mann, der später mit dem Ariernachweis ein ganzes Volk zwang, nicht-jüdische Großeltern nachzuweisen, war unsicher, ob er nicht selbst einen jüdischen Großvater hatte. 36
Sollte dagegen Johann Hiedler (Hüttler) doch Hitlers Urgroßvater
sein (siehe Stammbaum),
was dieser immer bestritt, so entspricht die Ehe seiner Eltern einer Inzucht. Unter Inzucht versteht man im allgemeinen eine Ehe zwischen Verwandten zweiten bis vierten Grades. Jedenfalls hat Hitlers Vater Alois Schicklgruber seine um 23 Jahre jüngere Nichte Klara Pölzl geheiratet. Aus dieser Ehe stammen insgesamt 6 Kinder u.a. auch Adolf Hitler. Johann Hiedler (Hüttler) wäre dann nämlich sowohl der Vater von Alois Schicklgruber (Hitlers Vater) als auch der Urgroßvater von Klara Pölzl (Hitlers Mutter).
37
Einer der Kontakte, die Lüdecke für Hitler
knüpft, ist jener zu Benito Mussolini in
Italien, der im Oktober 1922 durch einen
Staatsstreich an die Macht gekommen ist und Hitler dazu noch nicht einmal dem Namen
nach kennt. Als Hitler am 8./9. November
1923 den Duce kopieren will und den Marsch
auf Berlin beginnt, wird er schon bei der Feldherrenhalle in München durch Gewehrfeuer
gestoppt und ins Gefängnis Landsberg verfrachtet. Trotzdem will er den Kontakt zu
Mussolini intensivieren. Dieser hat an sich
nichts dagegen, fürchtet jedoch, daß jemand
deutscher Zunge darauf bestehen könnte,
das deutschsprachige, erst nach dem Ersten
Weltkrieg Italien zugesprochene Südtirol, solle
zu Österreich zurückkehren.
Hitler will von Mussolini vor
allem Geld. "Fetzen Sie aus
Mussolini heraus, was Sie
können!"6 - deshalb ist er bereit, Südtirol aufzugeben.
Da die NSDAP die einzige
Partei ist, die offen auf Südtirol verzichtet, ist es für Mussolini nur konsequent und vernünftig, jene Rechtspartei in
Deutschland zu fördern, die
seinen Interessen am besten
dient.
Wolfgang Zdral schreibt
dazu: "Lüdeckes erste Kontakte zu den Faschisten im
Süden tragen für Hitler in den
Folgejahren reichlich Früchte
- auch finanziell: An italienischen Geldzuwendungen hat
es seit Mussolinis Marsch auf Rom nicht gefehlt.7 Die genauen Summen lassen sich
heute nicht mehr ermitteln. Die Münchner Post, und der Bayerische Kurier berichten von
den Geldzahlungen; die Rede ist von 50.000 Goldmark."8
Auch André-François Poncet, in den dreißiger Jahren Botschafter Frankreichs in
Deutschland und Kenner der internationalen
Diplomatie, schreibt in seinen Memoiren, daß
die Nazis Geld von den italienischen Schwarzhemden einstrichen. Und SS-General Wolff,
Chef des persönlichen Stabs von Heinrich
Himmler und höchster Polizeiführer in Italien,
bestätigt ebenfalls, daß die Nationalsozialisten
vor ihrer Machtübernahme Finanzmittel von
Mussolini kassierten.9
Der preußische Ministerpräsident Otto Braun erklärt im
Rückblick über die italienische
finanzielle Wahlhilfe für die
Nazis, die er auf 18 Millionen
Mark beziffert: "Hitler erhält
enorme Beträge aus Italien. Sie
gelangen über eine Schweizer
Bank nach München."10
Lüdecke pumpt aber auch aus
seinem eigenen Vermögen erhebliche Summen in die Partei,
gibt dem "Führer" auch privat
Geld, lädt ihn zu feudalen
Abendessen ein. Insgesamt sind
es 130.000 Mark, die er für die
Parteikasse spendet, stellt die Polizei fest?11
Lüdecke leistet sich neben Maßanzügen,
teuren Zigarren und gutem Wein noch ein
weit kostspieligeres Hobby: Er unterhält eine
eigene SA-Abteilung ähnlich der Truppe von
Schwarzhemden, die er bei Mussolini gesehen
hat. "Dafür wendet er nochmals 100.000 Mark
auf. Das beeindruckt Hitler", schreibt Zdral.
Denn der NS-Führer sieht in eigenen paramilitärischen Truppen einen wichtigen Machtfaktor für den Aufbau der Partei. Entsprechend
emsig arbeitet er am Aufbau dieser Privatarmee.
Doch das verschlingt Unsummen. Deshalb ist
jeder Sponsor, der die Parteikasse entlastet,
hochwillkommen."
Lüdecke macht sich mit Begeisterung ans
Werk und rüstet innerhalb von kurzer Zeit eine
Truppe von rund hundert Mann - meist arbeitslose Freiwillige - mit Uniformen und Waffen
aus, die er sich über zwei jüdische Händler auf
dem Schwarzmarkt besorgt. Lüdecke ist es
auch, der die Truppe schult und sie am
Wochenende zu Übungen im Geländekampf in
die Wälder außerhalb Münchens schickt. Als er
wieder öfters ins Ausland reist, verliert
Lüdecke "sein Interesse an dem Spielzeug SA"
(Zdral) - er überträgt schließlich das Kommando auf Hermann Göring.
Nach dem mißlungenen Münchner Putsch
sieht es Ende 1923 schlecht aus für die NSDAP:
Ihr Führer im Gefängnis, sie selbst verboten,
das Vermögen (170.000 Goldmark) beschlagnahmt.
Vom Landsberger Gefängnis aus beauftragt
Hitler Lüdecke nun, für die Interessen der
deutschen Freiheitsbewegung in Nordamerika
zu werben und besonders finanzielle Mittel
hierfür zu sammeln."12
Hitlers Schreiben ist insofern bemerkenswert, da er in späteren Jahren
öffentlich immer leugnet, Gelder aus dem Ausland angefordert zu haben.
Mitte Januar 1924 schifft sich Lüdecke nach
Amerika ein. An Bord des Schiffes "Amerika"
befinden sich auch Siegfried und Winifred
Wagner, Sohn und Schwiegertochter des
berühmten Komponisten Richard Wagner.
"Das ist kein Zufall - Lüdecke weiß von der
geplanten Konzerttournee der Wagners und deren Reisetermin. Also bucht er einfach dieselbe
Passage", bemerkt Zdral. "Mit der Empfehlung
des inhaftierten NS-Diktators als Trumpfkarte
gewinnt er schnell das Vertrauen des Paares und
etabliert sich als deren Begleiter für die Vereinigten Staaten. Die Wagners, bereits Bewunderer von Hitler, wollen Lüdeckes Geldsammelaktivitäten tatkräftig unterstützen und selbst
jenseits des Atlantiks nach Spendern suchen."
Die Wahl fällt auf Henry Ford, den Automobilproduzenten aus Detroit. Lüdecke, der
Jahre zuvor für Ford als Privatdetektiv in New
York gearbeitet hat, wird tatsächlich eingeladen; allerdings macht Ford kein Geld locker.
Dies ändert sich, als kurz darauf das Ehepaar
Wagner bei Ford zu Gast ist. Wie Hitler sieht
Ford in Macht und Einfluß des internationalen
Judentums eine Gefahr. Winifred Wagner erinnert sich: "Die Philosophie und Ideen Fords und
Hitlers waren sehr ähnlich."13 Winifred Wagner
läßt durchblicken, daß Hitler jetzt Geld besonders dringend brauche. Ford lächelt und sagt, er
sei immer noch bereit, jemanden wie Hitler zu
unterstützen, der auf die Befreiung Deutschlands von den Juden hinarbeite.
Spätere gerichtliche Untersuchungen ergaben, daß schon im Jahre 1923 dreimal größere
Geldbeträge vom Saargebiet bei der Deutschen Bank überwiesen worden waren. Das
Gericht kam zu der Überzeugung, daß dieses
Geld von dem amerikanischen Automobilfabrikanten Ford stammte, der einer der maßgeblichen Leute im französischen
Eisensyndikat war und an einer deutschen Aufrüstung sehr interessiert.
Doch Amerika hatte noch auf
ganze andere Weise dafür gesorgt, daß ein Extremist wie
Hitler in Deutschland an die
Macht kommen konnte. Das
heißt: Eigentlich war es nicht
ganz Amerika, sondern einige
wenige große Firmen und eine
ganz bestimmte Straße weit im
Süden von Manhattan...
"Als die Nazis 1933 an die Macht kamen,
fanden sie heraus, dass schon seit 1918 Schritte
unternommen worden waren, um Deutschland
in ökonomischer und industrieller Hinsicht auf
einen Krieg vorzubereiten."
Zu diesem eindeutigen Fazit kamen die Aussagen verschiedener Regierungsbeamter vor
dem amerikanischen Kilgore Committee nach
dem Zweiten Weltkrieg.
Diese Kriegsvorbereitungen vor und nach
der Machtergreifung der Nationalsozialisten im
Jahre 1933 gingen zum großen Teil auf die finanzielle Unterstützung der
Wall Street zurück,
welche in den Zwanziger Jahren mithalf, das
deutsche Kartellsystem zu formieren. Zudem
stellten bekannte amerikanische Firmen später
technisches Know-How zur Verfügung, um die
Deutsche Wehrmacht aufzubauen.
Der dies behauptet, ist kein dubioser Verschwörungshysteriker, sondern ein amerikanischer Professor, Geschichtsforscher und Autor
zahlreicher Bücher, der sich auf erstklassiges
Primärquellenmaterial stützt: "Wall Street and
the Rise of Hitler" ist eines der vielbeachtetsten
Bücher des gebürtigen Engländers Antony C.
Sutton (1925-2002). Die finanzielle und technische Unterstützung Deutschlands durch die
Wall Street sei weder zufällig noch kurzsichtig
geschehen, hebt Sutton hervor.
Es beginnt mit dem Dawes-Plan - 1924
"Was jetzt inszeniert wurde, war auch ein
Krieg, ein unblutiger, leiser, der die Nationen finanziell ausbluten sollte, um sie auf den rechten
Weg einer Welt-Wirtschaft und einer Welt-Finanz unter dem richtigen Dach zu bringen",
kommentiert E. R. Carmin* in seinem Buch "Das schwarze Reich". Der Anfang allen Übels war
der vermaledeite Versailler Vertrag. Seine Verfasser wußten, daß es Deutschland niemals möglich sein würde, die ihm
aufgebürdeten, immensen Schulden abzutragen. Vielmehr sollte es nur gerade
in der Lage sein, die Zinsen jener gigantischen
Summe zu begleichen,
auf daß die Schuld selbst niemals kleiner würde, sondern in alle Ewigkeit
nur anwachsen und drückender werden könne. *Rezensionen über das Buch "Das schwarze Reich" von E. R. Carmin findet ihr im Friedensforum Essen 38 Frankreich weigerte sich, Reparationszahlungen in Form von Gütern und Rohstoffen zu akzeptieren, sondern verlangte ausschließlich Gold. Deutschland jedoch war nicht in der Lage, auch nur annähernd jene Menge Wirtschaftsgüter zu produzieren und vor allem zu exportieren, die notwendig gewesen wären, um diesen Verpflichtungen nachzukommen. Da hat einer der mächtigsten Bankiers der Welt, J. P. Morgan, die rettende Idee, welche die Alliierten (USA, Sowjetunion, England, Frankreich) dankbar aufnehmen: Sie ernennen 1924 ein Bankiers-Komitee unter der Leitung des amerikanischen Bankmannes Charles Gates Dawes (Bild links), um ein Programm für die Reparationszahlungen zu entwickeln. 1902 hatte Charles Dawes übrigens erfolglos für den US-Senat kandidiert. Danach setzte er sich für soziale Dienste ein. So gründete er 1913 in Chicago das "R. F. Dawes Hotel for Men", eine Einrichtung für Obdachlose. 1925 wurde er für den Dawes-Plan mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Von 1925 bis 1929 war Dawes Vizepräsident der USA. Deutschland wird zu hohen Zinsen zunächst ein Rahmenkredit für die nächsten vier Jahre eingeräumt, mit dem es seine Kriegsschulden ungeachtet der französischen Forderungen zurückzahlen soll. Diese Dollars gehen wenige Tage später von den Kriegsschuldnern (Deutschland) wieder an Amerika zurück, denn auch die USA verlangen die Rückzahlung internationaler Schulden ausschließlich in Gold und Dollars. Auch die Zinsen nehmen sie weder in Waren noch in Rohstoffen. "So bekamen die amerikanischen Geldverleiher allemal ihr Geld zurück - aber das nannten sie Zinsen, und die Kapitalschuld blieb", schreibt E. R. Carmin. Carroll Quigley, ein Georgetown Professor, für internationale Angelegenheiten, der auch Lehrer des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton war, nennt die Dinge beim Namen: "Es ist zu beachten, daß dieses System von den internationalen Bankiers eingeführt wurde und daß das Ausleihen des Geldes anderer (nämlich amerikanischer Investoren) an Deutschland für diese Bankers höchst gewinnbringend war. Mit Hilfe dieser Kredite konnten die deutschen Schuldner ihre Kriegsschuld an England und die USA zurückzahlen, ohne Waren und Dienstleistungen zu exportieren. Die Devisen, die in Form von Krediten an Deutschland gingen, flossen an Italien, Belgien, Frankreich und England in Form von Reparationen zurück und schließlich an die Vereinigten Staaten in Form von Rückzahlung der Kriegsschulden. Was allein an diesem System schlecht war, war (a) daß es zusammenbrechen würde, sobald die USA kein Geld mehr liehen und (b) daß in der Zwischenzeit die Schulden lediglich von einem Konto auf ein anderes verschoben wurden und niemand der Zahlungsfähigkeit auch nur einen Schritt näher kam. - Es war überhaupt nichts gelöst, aber die internationalen Bankiers saßen im Himmel, wo es von Gebühren und Provisionen nur so regnete." Die Rechnung sieht am Ende so aus: Zwischen 1924 und 1931, während dem Dawes-Plan und dem darauf folgenden Young-Plan, zahlte Deutschland an die Alliierten ungefähr 36 Milliarden Mark an Reparationen. Im selben Zeitraum borgte Deutschland aber hauptsächlich in den USA etwa 33 Milliarden Mark, was bedeutete, daß in Wirklichkeit von der Reparationsschuld lediglich drei Milliarden bezahlt und der Rest auf neue Kredite umgelagert worden war. Antony C. Sutton listet in seinem Buch die Experten des Dawes-Plans akribisch auf: Da war natürlich der Bankier Charles G. Dawes, welcher das Alliierten-Komitee 1924 präsidierte. Ferner Owen D. Young (Bild links) von der Morgan Bank, der gemeinsam mit Charles Dawes ein Konzept entwickeln sollte, der auch noch Präsident des Stromgiganten General Electric Company war. Ab 1929 wurde Young, der Direktor der New Yorker Federal Reserve Bank, Präsident des Dawes-Komitees, unterstützt von J. P. Morgan selbst, der sich abwechselte mit T. W. Lamont, einem Partner von Morgan und T. N. Perkins, einem Bankier mit Morgan-Verbindungen. "Mit anderen Worten, die US-Delegationen waren einzig und allein - wie es Quigley nannte - J. P. Morgan-Delegationen, welche die Autorität und das Siegel der Vereinigten Staaten benutzten, um finanzielle Pläne umzusetzen, welche allein ihren eigenen pekuniären (finanziellen) Interessen dienten." Zu den deutschen Mitgliedern des Expertenkomitees gehörten Hjalmar Schacht, Präsident der Deutschen Reichsbank und Carl Voegler von den Vereinigten Stahlwerken, welche dann später die Aufrüstung betreiben sollten.
"Schlußendlich waren die Mitglieder und Berater der Dawes- und Young-Kommissionen nicht nur mit New Yorker Finanzinstituten verbunden, sondern, wie wir später noch sehen werden, gleichzeitig auch Direktoren von Firmen, die zu jenen deutschen Kartellen gehörten, welche Hitler zur Macht verhalfen", schreibt Sutton, und kommt zum Schluß: "Der Beitrag, welchen der amerikanische Kapitalismus an die deutschen Kriegsvorbereitungen vor 1940 leistete, kann nur als phänomenal bezeichnet werden. Er war zweifellos entscheidend für die deutsche Militärkapazität." ... und setzt sich fort im Young-Plan - 1930Laut Hitlers Finanzgenie, Hjalmar Horace Greeley Schacht, war im Grunde der Young-Plan dafür verantwortlich, daß Hitler 1933 an die Macht gelangte. Gleicher Ansicht war übrigens der Industrielle Fritz Thyssen, welcher nach dem Krieg aussagte: "Ich wandte mich der Nationalsozialistischen Partei erst zu, als ich die Überzeugung gewann, daß der Kampf gegen den Young-Plan unvermeidlich war, wenn der völlige Zusammenbruch Deutschlands abgewendet werden sollte." Der Young-Plan legte 37 Jahresraten von jeweils 2,05 Milliarden Goldmark sowie weitere 22 Jahresraten von jeweils 1,65 Milliarden Goldmark als Reparationszahlungen fest. Nach 59 Jahren - also 1988 - sollten die Reparationsverpflichtungen abgeleistet sein." Das war aber noch nicht alles. Zwischen dem Young-Plan und dem Dawes-Plan gab es einen großen Unterschied: Während der Dawes-Plan Reparationszahlungen in Form von Gütern verlangte, welche mit ausländischem Kapital in Deutschland produziert wurden, verlangte der Young-Plan Geldzahlungen, und "meiner Meinung nach", schrieb Thyssen, "mußten die so auflaufenden finanziellen Schulden zwingend zum Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft des Reiches führen." Der Young-Plan war ausdrücklich als Mittel bestimmt, Deutschland mit amerikanischem Kapital zu besetzen und die unbeweglichen deutschen Vermögenswerte an Amerika zu verpfänden. Owen Young war übrigens auch der wichtigste Geldgeber für Franklin D. Roosevelt und dessen United European Venture, als der damalige Wall Street-Bankier und spätere US-Präsident Roosevelt versuchte, aus der deutschen Hyperinflation von 1923 Kapital zu schlagen. Die United European Venture diente der Spekulation und sollte mit dem Dawes-Plan Profit machen. Sie ist ein klarer Beweis dafür, wie Privatbankiers die staatliche Außenpolitik manipulieren, um die Macht des Staates für ihre persönlichen Interessen zu mißbrauchen. So kam es, daß Ex-Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht Owen Young direkt dafür verantwortlich machte, daß die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kommen konnten. Dennoch war es Schachts und nicht Owens Idee, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zu gründen. Sie war einfach nur ein weiterer Schritt zur Erringung der Kontrolle über die (politischen) Geschäfte der Welt. Der Georgetown Professor Carroll Quigley nannte es "ein Weltsystem der finanziellen Kontrolle, in privaten Händen, und fähig, das politische System eines jeden Landes und die Wirtschaft der ganzen Welt zu kontrollieren." Zu jener Zeit kontrollierten Privatleute schon die Zentralbanken der Vereinigten Staaten, Deutschlands, Frankreichs und Englands. US-Präsident Hoover machte 1932 konkret die Wall Street für seine Nichtwiederwahl verantwortlich. Wall Street wollte Roosevelt und bekam ihn auch. So dürfte Antony Sutton denn auch mit seiner Einschätzung recht haben, daß Politiker von den wahren Machthabern der Welt - den Herren des Geldes - wie Hunde an der Leine gehalten und durch ein System von Zuckerbrot und Peitsche fügsam gemacht werden. Kartelle (IG Farben, AEG, Verein. Stahlwerke) als Kriegsmittel - 1933 Die Anleihen aus dem Dawes-Plan werden in Deutschland zu einem Großteil für die Bildung und Konsolidierung dreier gigantischer Kartelle verwendet, nämlich der IG-Farben, der Allgemeinen Elektrizitäts Gesellschaft (AEG) und der Vereinigten Stahlwerke. Der IG Farben gehörten zu Spitzenzeiten in Deutschland 200 Werke, sowie etwa 400 deutsche und 500 ausländische Unternehmensbeteiligungen an. Die Vereinigten Stahlwerke beinhaltete fast alle großen deutschen Eisen-, Stahl- und Bergwerksgesellschaften. Zeitweise galten die Vereinigten Stahlwerke als europaweit größter Stahl-Konzern. Diese Kartelle tragen 1933 nicht nur wesentlich dazu bei, Hitler an die Macht zu bringen, sondern spielen später auch eine Schlüsselrolle bei der Produktion kriegswichtiger Materialien. Gerne wird heute kolportiert (das Gerücht verbreitet), Wall Street habe nicht erkannt, wohin Deutschland treibe. Dem widerspricht Sutton heftig. Analysen der zeitgenössischen Wirtschaftspresse Amerikas hätten unmißverständlich gezeigt, daß man sich der Nazibedrohung voll bewußt gewesen sei, weshalb man die Leser jener Wirtschaftsmagazine auch vor den deutschen Kriegsvorbereitungen gewarnt habe. Nicht nur hätten die betroffenen Amerikaner genau über die Natur des Nationalsozialismus Bescheid gewusst, nein, sie hätten ihn wann und wo immer zu ihrem eigenen Vorteil unterstützt - "in dem vollen Wissen, daß das wahrscheinliche Ergebnis ein Krieg sein würde, der Europa und die Vereinigten Staaten betrifft." Die Primärquellen, die Antony C. Sutton im Laufe seiner Recherchen konsultieren konnte, beweisen dies zweifelsfrei. So ermöglichten die Mittel aus dem Young-Plan vor allem den Aufbau der deutschen Kriegsindustrie. Und: Bei zwei der drei Kartelle sitzen amerikanische Finanziers im Aufsichtsrat! James Stewart Martin (man kann das Buch "All honorable men" herunterloaden 41) beschreibt die Kartelle so: "Diese Anleihen zum Wiederaufbau wurden zu einem Instrument für Arrangements, welche mehr dazu beitrugen, einen Zweiten Weltkrieg herbeizuführen, als Frieden nach dem Ersten Weltkrieg."
Nur eine Handvoll New Yorker Finanzhäuser finanzierten nach dem Ersten Weltkrieg die deutschen Reparationszahlungen. Drei Finanzhäuser, nämlich 1. Dillon, Read & Co. - Harris, Forbes & Co. und National City Company vergeben fast drei Viertel des Gesamtbetrages und fahren auch die größten Profite ein. Die übrigen Bankhäuser sind Speyer & Co. - Lee, Higginson & Co. - Guaranty Company of New York - Kuhn, Loeb & Co. sowie die Equitable Trust Company. Ab Mitte der Zwanziger Jahre dominieren die zwei deutschen Kombinate IG Farben und Vereinigte Stahlwerke den Chemie- und den Stahlmarkt. Am Vorabend des Kriegs, nämlich in den Jahren 1937/38, produzieren diese beiden 95 Prozent des deutschen Sprengstoffs! Um es noch einmal hervorzuheben: Die Produktion von synthetischem Benzin und von Sprengstoff - welche beide unverzichtbar für die Kriegsführung waren - wurde von zwei Kartellen kontrolliert, welche unter dem Dawes-Plan von Wall Street-Anleihen geschaffen worden waren. Als Beiträge und in Form anderer Spenden an die Nationalsozialisten leistete die IG Farben von 1933 bis 1945 folgende Summen in RM 43:
Die amerikanische Hilfe für die deutsche Aufrüstung erstreckt sich noch auf weitere Gebiete. In Hitlerdeutschland sind die zwei größten Hersteller von Panzern Opel, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der amerikanischen General Motors, die wiederum von J. P. Morgan kontrolliert wird; sowie die Ford AG, eine Tochtergesellschaft von Henry Fords Ford Motor Company in Detroit.
Die Nazis gewähren Opel 1936 Steuerfreiheit, damit General Motors mit dem gesparten Geld die Produktionskapazitäten ausbauen kann. General Motors revanchiert sich dafür, indem die Firma die erwirtschafteten Gewinne in der deutschen Industrie re-investiert. Henry Ford wird von den Nazis für seine Verdienste dem Nationalsozialismus gegenüber sogar im August 1938 mit dem Großen Kreuz des Deutschen Adlers ausgezeichnet. Die Konzerne Alcoa (Aluminium Company of America) und Dow Chemical (Kunststoffe, synthetischer Kautschuk, Magnesium für Leichtbauteile von Kampfflugzeugen) arbeiten eng mit der Nazi-Industrie zusammen. Dies schließt zahlreiche Transfers ihrer amerikanischen Technologie mit ein. Bendix Aviation (Luftfahrt), bei welcher die von J. P. Morgan kontrollierte General Motors einen Mehrheitsanteil hält, beliefert die Siemens & Halske AG in Deutschland mit Daten über automatische Piloten und Flugzeuginstrumente. Noch 1940, also nach Kriegsausbruch, liefert Bendix Aviation die kompletten technischen Daten für Anlasser von Dieselmotoren und Flugzeugen an Robert Bosch und erhält dafür Tantiemenzahlungen. Amerikanische Firmen, welche mit den internationalen Investitionsbankiers Morgan und Rockefeller in Verbindung standen - jedoch wohlverstanden nicht die große Zahl unabhängiger amerikanischer Industrieller - waren stark in das Wachstum der Nazi-Industrie involviert. "Es ist wichtig zu beachten, daß General Motors, Ford, General Electric (Medizintechnik, Flugzeugtriebwerke, Industrie-Anlagenbau, Finanzierungen), DuPont (Kunststoffe, Sprengstoffe, Elektronik, Lebensmittel) und die Handvoll US-Firmen, welche eng in die Entwicklung Nazi-Deutschlands verwickelt waren - mit Ausnahme der Ford Motor Company - durch die Wall Street-Elite kontrolliert wurden - namentlich die J. P. Morgan Firma, die Rockefeller Chase Bank und, zu einem geringeren Teil, die Warburg Manhattan Bank, schreibt Antony Sutton.16 Franzosen finanzieren Aufständische - 1923 Wie das amerikanische Kilgore-Komitee nach dem Krieg ermittelt, leistet der Deutsche Industrielle Krupp schon im Jahre 1919 finanzielle Hilfe an eine reaktionäre Gruppe, welche den Samen der Nazi-Ideologie sät.17 Allerdings, hält E. R. Carmin, Autor des Buches "Das schwarze Reich", fest: "Schon in der Anfangszeit der "Bewegung" war die Finanzierung etwa der aber- und aberdutzenden Bünde, Wehrverbände und Freikorps eine zwielichtige und keineswegs nur innerdeutsche Angelegenheit." So werden die bayerischen Separatisten*2 Anfang der Zwanziger Jahre, man höre und staune, ausgerechnet mit Geld vom "Erzfeind" Frankreich gesponsert, denn nichts ist den Herrschern Frankreichs damals "peinlicher, als wenn Deutschland demokratisch, pazifistisch oder sozialistisch wäre. Denn dies wäre das Ende der Existenzberechtigung einer französischen Armee. Und die Rüstung ist doch so ein gutes Geschäft."
Auch Hitler soll schon in den frühen 20er Jahren von Frankreich Geld bekommen haben. Jedenfalls versichert 1952 der ehemalige preußische Finanzminister Klepper, ihm sei ini Quai d'Orsay, dem französischen Außenministerium in Paris, eine Quittung Hitlers für Geldbeträge gezeigt worden, die er von französischen Agenten erhalten habe. Bemerkenswerterweise beteiligt sich Hitler tatsächlich nicht am Ruhrkampf, als Frankreich vorübergehend das Ruhrgebiet besetzt*3, und Konrad Heiden kann sich in seinem 1936 erschienenen Buch "Adolf Hitler"19 die Bemerkung nicht verkneifen: "lm Jahre 1921 herrschte in der Partei ein merkwürdiger franzosenfreundlicher Ton".
E. R. Carmin schreibt, daß hinter den Geheimbünden und deren Aktivitäten auch ausländische Interessen standen: "Ein von Mitgliedern des aus dem Freikorps Oberland hervorgegangenen Blücherbundes für März 1923 geplanter, allerdings durch Denunziation aufgeflogener Putsch in München war mit über 92.000 Goldmark, immerhin an die 40 Millionen Reichsmark, von Frankreich finanziert worden." "Das Verblüffendste und Rätselhafteste am Erfolg dieses Menschen (Hitlers) ist die Tatsache, daß er 1923, auf dein Höhepunkt des Inflationstaumels, über Devisen verfügte, über Dollars, Tschechenkronen, holländische Gulden, ja offenbar auch über französische Franken", schreibt Görlitz in "Geldgeher der Macht". Von den 1923 höchstens 100.000 eingeschriebenen NSDAP-Mitgliedern hat Hitler jenes Kapital ganz sicherlich nicht, das es ihm schon damals erlaubt, - noch ehe er im Gefängnis Landsberg "Schriftsteller" wird (Mein Kampf) und Interviews an die Hearst-Blätter verkauft - einen beträchtlichen Aufwand zu treiben und zu finanzieren: "Seine Anhänger
reisen in Extrazügen. Er hat einen großen
Stab, hält Felddienstübungen ab, überfällt
benachbarte Städte, rüstet Strafexpeditionen
aus. Lauter Dinge, die ohne beträchtliche
Gelder unmöglich wären. Unmöglich ist, dass
diese Ausgaben der Partei von Beiträgen der
Mitglieder aufgebracht werden können.
Hitler besitzt eine riesige Plakat- und Flugblattpropaganda. Manche Angehörige der
Sturmtrupps widmen sich ausschließlich der
Partei, fahren die ganze Zeit zu Agitationen im Land herum".20 Hitlers frühester, treuester und freigebigster Förderer unter den deutschen Industriellen ist jedoch der schon erwähnte Fritz Thyssen, einer der bekanntesten und reichsten Männer des deutschen Reichs, dessen Name als Inbegriff der Schwerindustrie gilt. Thyssen lernt Hitler im Jahre 1923 kennen. Als Vermittler dient dabei General Ludendorff, der ihm Hitler als einzigen Hoffnungsträger für Deutschland anpreist. Thyssen ist von Hitler so beeindruckt, daß er ihm 100.000 Goldmark spendet - in Zeiten der Hyperinflation eine Riesensumme. Im Jahre 1928, als Hitler Geld für eine neue, pompöse Parteizentrale in München benötigt, greift Thyssen wieder tief in den Geldbeutel und spendet 300- bis 400.000 Mark. Die Spende tarnt er als Kredit, welchen er über die holländische Bank "Voor Handel en Scheepvaart N. V" in Rotterdam abwickelt. Die Nazis bezahlen nie etwas zurück. Von da an wirbt Thyssen für die NSDAP mit Hingabe und Verve (Begeisterung). Er tritt bei politischen Veranstaltungen auf, versucht andere Wirtschaftsmagnaten in kleiner Runde zu überzeugen, steht mit Geld und seinem prominenten Namen für das Volksbegehren gegen den Young-Plan ein. Weiterhin läßt Thyssen im Umkreis Hitlers mal da 50.000, mal dort 100.000 Mark springen. Eine seiner "größten" Taten ist jedoch, daß er den äußerst exklusiven Zirkel der "Ruhrlade", dem zwölf einflussreiche und finanzkräftige Industrielle angehören, überreden kann, einen politischen Fonds aufzulegen, aus dem Parteien und einzelne Politiker alimentiert werden. Die Summen sind beträchtlich, schwanken zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Mark jährlich.25 Anfänglich fließen die Gelder in bürgerliche und rechte Parteien. Nach dem Wahlerfolg der NSDAP im September 1930 schafft es Thyssen gegen anfängliche Skepsis und Widerstand der Wirtschaftsführer, die "Ruhrlade"-Mitglieder davon zu überzeugen, daß man den "vernünftigen" Nationalsozialisten unter die Arme greifen sollte, indem man die NSDAP von den Wirtschaftsspenden abhängig mache - daraufhin fließen die Gelder. Thyssen rührt immer stärker die Werbetrommel für die NSDAP. Für den 27. Januar 1932 lädt er Hitler ein, vor dem "Industrieklub" in Düsseldorf zu sprechen, dem die Elite der "Ruhr-Barone", der Banken, Verleger und Wirtschaftsjuristen angehört. Der Abend wird ein riesiger Erfolg. Hitlers Pressechef kommentierte: "Das Eis war gebrochen, der nationalsozialistische Gedanke hatte in wichtigen und einflußreichen Kreisen des Systems fruchtbaren Boden gefunden". Thyssen selbst gibt später zu Protokoll: "Die Rede machte auf die versammelten Industriellen einen tiefen Eindruck und in der Folge floß eine Reihe großer Beiträge aus den Quellen der Schwerindustrie in die Kasse der Nationalsozialistischen Partei." Damit hat sich der Wind für die Nazis endgültig gedreht: Die Wirtschaftselite Deutschlands läßt die braunen Rabauken nicht länger in der Ecke stehen. Um deren Unterstützung zu erringen, schreckte Hitler nicht davor zurück, Kreide zu fressen: Auch diesmal verzichtet er auf seine bewährten Kampfparolen für die Massen, wie die Auflehnung gegen die Zinsknechtschaft, das Diktat des Staates über die Firmen oder die Enteignung einzelner Wirtschaftszweige. Auch seine Abneigung gegen die Juden thematisiert er nicht. Statt dessen geht er geschickt auf die Sorgen und Nöte der Wirtschaftskapitäne ein und vermeidet peinlichst den Eindruck eines Radikalen oder politischen Eiferers. Thyssen lobbyiert weiterhin für Hitler und spendet nach eigener Einschätzung insgesamt etwa eine Million Mark. Hitler dankt es ihm später dadurch, daß er Thyssen, der viel zu spät die wahre Natur Hitlers erkennt und sich entsetzt von ihm abwendet, Anfang Januar 1941 in die Irrenanstalt in Neubabelsberg bei Potsdam einwiesen läßt, zusammen mit seiner Frau. Die späteren Kriegsjahre verbringt das Ehepaar Thyssen dann in den Konzentrationslagern von Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau.
Kontakte zu den besseren Kreisen - Emil Kirdorf - 1927 Buchautor Henry Ashby Turner attestiert Kirdorf, "den künftigen Diktator während seines Aufstiegs zur Macht in den Augen von Millionen Deutschen gesellschaftsfähig" gemacht zu haben. Durch sein öffentliches Eintreten für die Nazis und seine finanzielle Unterstützung "half er dem Führer unermesslich".21 1926 sucht Hitler den Kontakt zu Industriellenkreisen. Er buhlt um deren Einfluss und, noch wichtiger, deren Geld. "Schon eine einzige Spende, die für Wirtschaftsführer nur ein Taschengeld bedeutet, kann der niederliegenden Nazipartei flugs wieder auf die Beine helfen, nachdem das zeitweilige NSDAP-Verbot die Quellen hat versiegen lassen", schreibt Wolfgang Zdral. Hitler tritt im Herbst 1927 in mehreren privaten Zirkeln vor Wirtschaftsführern auf und erläutert seine Ziele. Bei einem dieser Treffen in Essen hört Kirdorf den Propagandisten zum ersten Mal und ist ergriffen. So sehr, daß er im August 1927 als erster Industrieller NSDAP-Mitglied wird. Sein Streben geht nun dahin, "ihn in dem nächsten Monat mit einigen führenden Personen diesseitiger Industrie" zusammenzubringen. "Gelingt es mir, ihm in diesen Kreisen Anhänger zu gewinnen, so wird meine Hoffnung auf Rettung des Vaterlandes Stärkung erfahren".23 Auch seine private Geldschatulle öffnet Kirdorf. Einmal springt er ein, als Hitler wegen eines ungedeckten Schecks von 40.000 Mark schon den Selbstmord erwägt. Insgesamt spendet Kirdorf etwa 100.000 Mark. Viel wichtiger ist jedoch, daß Kirdorf Hitler einlädt, seine Gedanken zu Ökonomie und Unternehmertum niederzuschreiben, damit er diese diskret unter seinen Freunden und Bekannten verteilen kann. Dies tut Hitler nur zu gern, und es ist zu seinem Glück, dass das Blättchen geheim und unter der Hand weiterverteilt wird, denn die Inhalte weichen gar stark von der Polemik ab, mit der er das gemeine Volk zu gewinnen trachtet, und sie unterscheiden sich auch von dem, was er in "Mein Kampf" als seine Weltanschauung verkündet. Erst im Frühjahr 1966 taucht ein Exemplar des Pamphlets wieder auf und offenbart, dass Hitler sich darin weder - wie sonst üblich - für Enteignungen ausspricht noch gegen die Zinsknechtschaft oder gegen die Juden wettert; letzteres Thema erwähnt er nur einmal im Zusammenhang mit dem "internationalen Juden" und dem Marxismus. Ganz offensichtlich sucht er seinen potentiellen Geldgebern zu gefallen. Kirdorf tritt allerdings im August 1928 wieder aus der NSDAP aus, weil die NS-Zeitung "Die neue Front" einen bösen Artikel über das Rheinisch- Westfälische Kohlesyndikat publiziert hat, das er als seinen größten Lebenserfolg betrachtet. Seiner Bewunderung für und seinem Kontakt zu Hitler tut dies jedoch keinen Abbruch, und nach Hitlers Machtergreifung bittet er um Wiederaufnahme in die Partei. Die Folgen seines Wirkens im Hintergrund waren in der Zwischenzeit immerhin rund 500.000 bis 600.000 Reichsmark, welche die Bergbauindustrie auf regelmäßiger Basis nach den Wahlen von 1930 an die NSDAP zahlte.24 1929-1933: Hitler wird als künftige Macht im Staate aufgebautEnde der Zwanziger Jahre herrscht in den Kreisen der deutschen Arbeitslosen Kriegsstimmung. Man will Krieg gegen die internationale Hochfinanz und Krieg gegen den Osten. Diese Stimmung ist Hitlers erste große Chance. Von nur 0,8 Millionen Stimmen in der Wahl des Jahres 1928 wachsen die NS-Stimmen 1930 auf 6,3 - 1932 auf 13,7 und 1933 auf 17,2 Millionen an. In Wirklichkeit wollen die verzweifelten Menschen natürlich keinen Krieg, sondern ein Recht auf Arbeit. Und sie sind bereit, gegen all jene anzutreten, die ihnen dieses Recht verweigern. Die Reichen beginnen sich zu fürchten. So unauffällig wie möglich pirschen sie sich an Hitler heran und bitten um Schutz... Und der braucht ihr Geld dringend, denn trotz der vielen Spenden gibt die NSDAP immer viel mehr Geld aus, als hereinkommt. So gibt ein Steuerberater der NSDAP am 2. Januar 1933 beim Berliner Finanzamt zu Protokoll, die Partei sei nur unter Aufgabe ihrer Unabhängigkeit zur Zahlung ihrer Steuern in der Lage. Das zeigt, daß selbst Beiträge von über einer Million Mitgliedern nicht für die Bedürfnisse Hitlers ausreichen und nur zusätzliche Spenden aus der Wirtschaft die Finanznot zumindest lindem können. Die Nationalsozialisten erscheinen manchen Exponenten der Hochfinanz gefährlicher als die Kommunisten, die ihrer Ansicht nach keine reelle Chance haben, in Deutschland an die Macht zu kommen. Doch wenn Hitler mit seinen Wählern aus dem verarmten Mittelstand den Kurs der Linken noch verstärkt, dann können sie gemeinsam die deutsche Hochfinanz erdrücken. Gefährdet sind vor allem die Bankiers, die Industriellen und die Grossgrundbesitzer. Deren Ziel ist deshalb klar: Der Linkskurs des Mittelstandes muss verhindert werden. Hitler ist Realpolitiker, er will vor allem die Macht. Also muß man Hitler die Macht zwar übergeben, ihn jedoch so binden, daß er sie nicht zum Nachteil seiner Geldgeber verwenden kann. Eine Rechnung, die - siehe Thyssen - für die reichen Herren nur zum Teil aufgeht. Ende der 20er Jahre beginnen die Parteispenden plötzlich üppiger zu fließen. 1929 etwa richtet der damalige deutsche Pressezar Alfred Hugenberg einen Bittbrief an dreitausend Millionäre in den USA. Er beschwört das Chaos, das Deutschland drohe und malt in düsteren Farben die Gefahr eines Krieges mit der Sowjetunion an die Wand. Es sei unumgänglich, dass Deutschland für einen Krieg aufrüste, und die einzige Partei, die zur Aufrüstung bereit sei, sei Hitlers NSDAP. Die Weltwirtschaftskrise 1929 Den amerikanischen Großindustriellen und Bankiers ist zu jener Zeit klar, daß Amerika eine Wirtschaftskrise bevorsteht. Nach dem Ersten Weltkrieg war Amerika zum reichsten Land der Erde avanciert und die amerikanische Wirtschaft wuchs unaufhörlich, nicht zuletzt dank der vom Krieg ruinierten europäischen Staaten, die gar nicht anders konnten, als zunächst bei "Onkel Sam" einzukaufen - selbstverständlich mit amerikanischen Krediten, denn doppelt und dreifach verdient hält einfach besser. Bald überstieg jedoch das Produktionsvolumen der USA die Nachfrage. Die europäischen Länder hatten selbst die Produktion wieder aufgenommen, und so blieb Amerika schließlich auf seinen Waren sitzen. Russland belieferte die Europäer mit günstigem Getreide, und die amerikanischen Landwirte konnten ihre Kredite für die überzogenen Investitionen nicht mehr zurückzahlen. Spätestens Mitte der zwanziger Jahre ist einigen illuminierten Köpfen klar, dass die Blase dieser übersteigerten Wirtschaft bald einmal platzen würde. Und vorausblickend, wie solch illuminierte Geister nun mal sind, nehmen sie das Schicksal, das wie ein Damoklesschwert über der amerikanischen Wirtschaft hängt, in ihre Hände und blasen erst noch tüchtig den Aktienmarkt künstlich auf, auf dass er wuchere wie ein Krebsgeschwür. So dauert es nicht lange, bis das Volk nahezu alle seine Ersparnisse in überbezahlte Wertpapiere gesteckt hat. Um die europäischen Länder an die Goldkandare zu bekommen, beginnt die Federal Reserve Bank schließlich, amerikanisches Gold im Wert von 500 Millionen Dollar nach Europa, und da vor allem nach England zu transferieren. Am 9. August 1929 ist es soweit: Die Federal Reserve Bank erhöht den Diskontsatz und zweieinhalb Monate später, am 24. Oktober 1929, platzt die Blase: Schwarzer Freitag. E. R. Carmin bemerkt bissig: "Binnen kürzester Zeit waren an die 160 Milliarden Dollar an Wertpapieren futsch (der ganze Zweite Weltkrieg - kostete die USA "bloß" 200 Milliarden). Das heißt: Das Geld war natürlich nicht einfach futsch, vornehm ausgedrückt hatte das Volksvermögen mal eben die Besitzer gewechselt." 1930 bis 1933 - 150 Millionen Mark aus dem Ausland?
Dies also die Stimmung, in welcher der Brief
des Deutschen Hugenberg die amerikanischen
Millionäre erreicht. Dr. Gelpke, ein Mitarbeiter
des damaligen preußischen Staatssekretärs Dr.
Abegg, erinnert sich später: "Die Sowjetunion
war damals noch sehr schwach. Niemand
dachte an Krieg, wohl aber sahen einige tüchtige Geschäftsleute voraus, dass eine Krise zu
erwarten war." Was kann man dagegen tun? Die
Schwerindustriellen denken natürlich zuerst an
ihr bestes Geschäft: die Aufrüstung. Um aber
die Aufrüstung durchzusetzen, müssen die
nicht am Rüstungsgeschäft interessierten
Reichskanzler Müller, Brüning und Schleicher,
sowie die sozialistische Regierung Preußens (SPD, Zentrum und DDP -
Ministerpräsident = Otto Braun, Sozialdemokrat) gestürzt werden. Dazu braucht man einen
Strohmann und einen Demagogen, der das Volk
anzog. Dieser Mann ist Adolf Hitler. Gelpke fährt fort: "Nach dem unerwarteten Wahlsieg Hitlers vom 14. September 1930 sah sich nun Dr. Abegg veranlasst, den ausländischen Finanzquellen Hitlers nachzuforschen. Er ließ unter anderem auch das Hotel Adlon, Berlin, daraufhin beobachten, ob hier zwischen Hitler und amerikanischen Finanzleuten Besprechungen stattfinden." Dazu habe man die Gäste-Anmeldungslisten durchforstet. "Diese Recherchen verliefen positiv. Es fanden in den Jahren 1929/1933 im Hotel Adlon, Berlin, Verhandlungen über die Finanzierung Hitlers statt. Auf amerikanischer Seite waren eingeweiht: Bankier Warburg, als Treuhänder des New Yorker Bankhauses Kuhn, Loeb & Cie., sowie eine Gruppe der amerikanischen Ölfinanz. Auf deutscher Seite haben an den Verhandlungen teilgenommen: Hitler, Göring, Gregor Strasser, von Heydt, ein Berliner Rechtsanwalt von Loewenfeld". Hierzu gilt es anzufügen, daß diese Informationen wohl in einigen Büchern auftauchen, nicht jedoch beim Primärquellenforscher Antony Sutton. Dies gilt auch für die folgenden Sätze. "Staatssekretär Abegg verschaffte sich eine Abschrift von Hitlers Budget für Partei, SA und SS. Er stellte fest, daß Hitler neben der Parteikasse noch über einen Geheimfonds verfügte. Im Sommer 1930 stellte die preußische Polizei fest, dass die Mitgliederbeiträge der NSDAP, sowie die Beiträge aus der deutschen Industrie stark zurückgingen. Trotzdem war Hitler im Hinblick auf die Septemberwahlen 1930 in der Lage, mit einem bisher in Deutschland unbekannten Aufwand Wahl-Propaganda zu machen. Dieses Geld konnte nur aus dem Ausland, insbesondere den USA, stammen." Diese Aussagen stützen sich auf ein angebliches Dokument der badisch- württembergischen "Deutschen Gemeinschaft", welche es im Jahre 1950 veröffentlichte. Die Gemeinschaft habe aufgrund stichhaltiger Unterlagen den daraufhin gegen sie geführten Prozess gewonnen, was sich jedoch nicht verifizieren (nachprüfen) lässt. Ende 1931 soll der preußische Staatssekretär Dr. Abegg von Minister Severing den Auftrag erhalten haben, das Vorleben Hitlers, sowie dessen ausländische Finanzquellen abzuklären. Offenbar ging es darum, Hitler, der damals noch nicht deutscher Staatsbürger war, auszuweisen oder ihn vor Gericht zu stellen. In diese Pläne sollen Reichskanzler Brüning, General von Schleicher und später auch der adlige Minister ohne Geschäftsbereich Hans Schlange-Schöningen (DNVP = Deutsch-Nationale-Volks-Partei), der sich später dem Widerstand gegen Hitler anschloss und ein Herr Passarge eingeweiht gewesen sein. Angeblich observierte die Polizei einen Möbelwagen, der ständig in Deutschland unterwegs war und in dem sich Hitlers Privatarchiv befunden haben soll. Es habe die Bankunterlagen Hitlers der Jahre 1929 und 1931 enthalten. Dieser habe einen Geheimfonds unterhalten, über den nur er verfügen konnte. "Das Ergebnis unserer Untersuchungen war für Hitler derart belastend, dass, wenn das Material dem Reichspräsidenten unterbreitet worden wäre, der Präsident keine andere Wahl gehabt hätte, als Hitler vor Gericht zu stellen". So die nicht verbürgte Aussage des Archivars des ehemaligen Zürcher Abegg-Archivs, der anfügte: "Es scheint, daß Hitler eine Ahnung hatte, was geplant war. Jedenfalls ließ er im Frühjahr 1933, als Dr. Abegg nach der Schweiz verreist war, in der Berliner Wohnung von Dr. Abegg durch die SS eine Hausdurchsuchung machen, wobei das Dossier Hitler beschlagnahmt wurde. Etwa ein Jahr später, anlässlich des Röhm-Putsches, erhielt die SS den Auftrag, bei General von Schleicher eine Hausdurchsuchung zu machen, und das Doppel des Dossiers Hitler zu beschlagnahmen. Bei diesem Anlass sind sowohl General Schleicher als auch seine Ehefrau ermordet worden." Ausländische Geldgeber in Spendierlaune - Royal Dutch Shell - 1921 Auf seiner Spurensuche ist Professor Antony Sutton auf einige weitere Namen gestoßen. Schon 1925 habe die Familie des Großindustriellen Hugo Stinnes Geld gespendet, um die Nazi-Wochenzeitung Völkischer Beobachter in eine Tagespublikation umzuwandeln. Anfang der Dreißiger Jahre finden einige Treffen zwischen Hitler (oder dessen Repräsentanten Hjalmar Schacht und/oder Rudolf Hess) und deutschen Industriellen statt. "Der kritische Punkt liegt in der Tatsache, daß die deutschen Industriellen, welche Hitler finanzierten, vorwiegend Direktoren von Kartellen mit amerikanischer Beteiligung oder Eignerschaft waren. Im großen ganzen waren Hitlers Geldgeber weder Firmen ausschließlich deutschen Ursprungs noch Repräsentanten deutscher Familienunternehmen. Mit Ausnahme von Thyssen und Kirdorf waren es die deutschen multinationalen Unternehmen beispielsweise die IG Farben, AEG., DAPAG (Deutsche Amerikanische Petroleum AG), etc. Diese Konzerne hatte man durch amerikanische Anleihen in den 20er Jahren geschaffen. Sie wurden in den frühen 30er Jahren von amerikanischen Direktoren geführt und besaßen eine starke amerikanische Finanzbeteiligung." Bislang keine Erwähnung gefunden hat ein weiterer bekannter Name: Royal Dutch Shell (identisch mit Shell), die große Konkurrentin von Rockefellers Standard Oil auf dem Erdölmarkt der 20er und 30er Jahre. Ihr Chef, Sir Henri Deterding, soll Hitler, laut weit verbreiteten Gerüchten, kräftig mit persönlichem Geld finanziert haben. Deterding-Biograph Glyn Roberts schreibt in "The most powerful man in the world", daß Deterding schon 1921 von Hitler beeindruckt gewesen sei und ihm schon in jenen frühen Tagen durch den Agenten George Bell vier Millionen Gulden gespendet habe. Roberts berichtet auch, George Bell habe als Repräsentant von Hitler und Deterding 1931 an Treffen (rechtsradikaler) ukrainischer Patrioten in Paris teilgenommen. Deterding soll den Nazis große Summen gespendet haben, mit dem Gedanken, daß ihm dies zu einer besseren Position auf dem deutschen Ölmarkt verhelfen würde. Man sprach von Beträgen bis zu 55 Millionen Pfund. Antony Sutton gelang es jedoch nicht, konkrete Belege für diese Gerüchte zu finden - obwohl Deterding seit nunmehr über achtzig Jahren im Verdacht steht, er habe die Nazis finanziert. Immerhin verlegte er seinen Wohnsitz nach Nazi-Deutschland, wo er seinen Anteil am deutschen Ölmarkt tatsächlich ausbauen konnte.
Nicht gesichert sind auch Anschuldigungen,
die schon am 11. Januar 1932 erhoben wurden:
dass nämlich die französische Waffenfabrik Schneider-Creuzot Hitler finanziert habe.27
Paul Fauré äußerte damals in der französischen
Zeitung Le Journal, Hitler habe 300.000
Schweizer Goldfranken erhalten. Allerdings
konnte Sutton dies nicht verifizieren. Auch E. R. Carmin urteilt: "Hitlers Aufstieg zur Macht war weder schicksalhaft noch unaufhaltsam". Noch 1932 hätte man strafrechtlich gegen Hitler und die Nazis vorgehen können, wäre da nicht der Reichskanzler Heinrich Brüning von der Zentrumspartei (Bild links) gewesen, der 1947 in einem Brief an den Herausgeber der Deutschen Rundschau schrieb: "Das Finanzieren der Nazipartei, teilweise durch Menschen, von denen man es am wenigsten erwartet hätte, dass sie sie unterstützen würden, ist ein Kapitel für sich. Ich habe niemals öffentlich darüber gesprochen, aber im Interesse Deutschlands könnte es notwendig sein, es zu tun und aufzudecken, wie dieselben Bankiers im Herbst 1931 den amerikanischen Botschafter Sackett gegen meine Regierung zugunsten der Nazipartei zu beeinflussen suchten. Einer der Hauptfaktoren bei Hitlers Aufstieg, den ich nur im Vorübergehen erwähnt habe, war die Tatsache, dass er große Geldsummen von fremden Ländern 1923 und später empfing und gut für die Sabotage des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet bezahlt wurde. In späteren Jahren wurde er bezahlt, um Unruhen hervorzurufen und revolutionäre Tendenzen in Deutschland zu ermutigen - von Männern, die sich einbildeten, dass dies Deutschland schwächen könnte und das Bestehenbleiben irgendeiner verfassungsmäßigen zentralen Regierung unmöglich machen würde. Diejenigen, die so lange versucht haben, diese Tatsachen zu unterdrücken täuschen sich, wenn sie glauben, dass sie dies auf Dauer tun könnten."28 Brünings Einsicht kam etwas spät, hatte er doch eigenhändig im Jahre 1932 einen Teil des ihm vom preußischen Ministerpräsidenten Braun vorgelegten Beweismaterials vernichten lassen, das die NSDAP als "staats- und republikfeindliche, hochverräterische Verbindung" brandmarkte, wodurch Brüning die vermutlich letzte Möglichkeit sabotierte, strafrechtlich gegen Hitler und die Nazis vorzugehen. Man erinnere sich: Bis zu seiner "totalen" Machtübernahme hatte Hitler niemals die Mehrheit des deutschen Stimmvolks hinter sich; sein bestes Resultat belief sich auf einen Wähleranteil von 37 Prozent! Wie E. R. Carmin es herausstreicht, hat Hitler "nicht an der Spitze einer revolutionären Massenbewegung die Macht ergriffen, sondern er ist vielmehr durch Hintertreppen-Intrigen zum Reichskanzler ernannt worden, und zwar zu einem Zeitpunkt, als seine politische Bewegung bereits ihren Gipfelpunkt überschritten hatte und die wirtschaftlichen und politischen Faktoren, die seinen Aufstieg begünstigt hatten, bereits schwanden. In der Partei herrschte Zwietracht, und Hitler spielte Ende 1932 sogar mit dem Gedanken, sein Leben mit einer Kugel zu beenden". In dieser Zeit, da Hitler genauso gut auch wieder hätte untergehen können, erhält er die großzügigsten Summen vom Großkapital. "Es gibt unwiderlegbare dokumentarische Beweise für eine weitere Rolle der internationalen Bankiers und Industriellen bei der Finanzierung der Nazipartei und der Volkspartei für die Wahlen im März 1933", schreibt Antony Sutton. "Die Gesamtsumme von drei Millionen Reichsmark wurde von prominenten Firmen und Geschäftsleuten bezahlt, welche passenderweise über ein Konto der Delbrück Schickler Bank gewaschen und dann in die Hände von Rudolf Hess übergeben wurde - zur Verfügung Hitlers und dessen NSDAP." Dieses Spendengeld-Treffen hatte am 20. Februar 1933 im Heim von Göring stattgefunden, welcher damals Reichstagspräsident war. Nur eine Woche später, am 27. Februar 1933, brennt der Reichstag. Ein Tunnel gewährt den Brandstiftern Zugang zum Reichstag, und dieser beginnt just in jenem Haus, in dem sich ein alter Hitler-Spezi und Geldbeschaffer namens Ernst "Putzi" Hanfstaengl aufhält. Das Reichstagsfeuer selbst wird schließlich von Hitler als Vorwand benutzt, um die konstitutionellen Rechte abzuschaffen und via Ermächtigungsgesetz die absolute Macht zu übernehmen.
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